Kleine Schnapskunde
Wie
ist
das
nun
mit
den
Geistern,
dem
Wasser
und
dem Schnaps?
Der
Gesetzgeber
hat
hier
sehr
genau
geregelt,
wie
die
Deklarierung
auf
den
Flaschen
zu
erfolgen
hat.
Es
wird
unterschieden zwischen:
Brand, Wasser oder Schnaps
Um
einen
Obstbrand
herzustellen,
benötigt
man
zunächst
Vollreife,
von
der
Sonne
verwöhnte
Früchte.
Wichtig
ist,
dass
die
Früchte
sehr
viel
Zuckergehalt
haben.
Die
Früchte
werden
zerkleinert
und
zu
einem
Obstmus
–
meist
über
den
Winter
–
verarbeitet.
Diesem
Obstmus
wird
dann
Hefe
beigesetzt
und
der
natürlichen
Gärung
überlassen.
Die
Hefe
wandelt
den
Fruchtzucker
in
Alkohol
um
(alkoholische
Gärung).
Nach
ca.
zwei
Wochen
ist
der
vergärbare
Fruchtzucker
umgewandelt
und
die
fertige
Maische
wird
ohne
Zuckerzusatz destilliert.
Bei
der
Destillation
wird
die
Maische
erhitzt.
Da
Alkohol
einen
geringeren
Siedepunkt
hat
als
Wasser,
steigt
zuerst
der
Alkoholdampf
samt
Geschmacksstoffen
des
Obstes
auf
und
wird
durch
Abkühlung dann wieder flüssig gemacht.
Die
abgekühlte
Flüssigkeit
hat
einen
Alkoholgehalt
zwischen
70
%
und
80
%
Vol.
Der
Brand
wird
dann
noch
auf
Trinkstärke
(40
%
oder
42
%)
heruntergesetzt.
In
der
Praxis
heißt
das,
mit
Wasser
verdünnt.
Nach
verschiedenen
weiteren
Schritten,
wie
u.a.
einer
Filtration,
ist
der
Brand
fertig
und
kann
in
Flaschen
abgefüllt werden.
Die
gewonnene
Menge
hängt
von
der
Güte
der
Früchte
ab.
Das
Produkt
wird
als
„Brand“
(z.
B.
Zwetschgenbrand,
Kirschbrand,
Quittenbrand
usw.)
„Wasser“ oder als „Schnaps“ bezeichnet.
Ein
wichtiges
Qualitätskriterium
eines
Brandes
ist,
dass
er
immer
ein
reines
Destillat
ist,
das
heißt,
es
dürfen
keine
Zusatzstoffe
wie
z.B.
Aromen
hinzugefügt
werden.
Der
gewonnene
Alkohol
stammt
ausschließlich
aus
dem
Zucker
der
verwendeten Früchte.
Geist
Unter
„Geist“
versteht
man
Destillate,
die
aus
Früchten
bestehen,
die
zwar
ein
sehr
ausgeprägtes,
eigenständiges
Aroma
besitzen
(z.
B.
Schlehen
oder
Himbeeren),
aber
so
arm
an
eigenem
Zucker
sind,
dass
daraus
kaum
Alkohol
zu
gewinnen
wäre.
Die
Früchte
werden
mit
hochprozentigem
Neutralalkohol
übergossen
-
im
Fachjargon
nennt
man
diesen
Arbeitsschritt
“mazerieren”
.
Der
Alkohol
entzieht
den
Früchten
die
Geschmacksstoffe
Nach
einer
gewissen
Lagerzeit
wird
dieses
Mazerat
dann
in
der
Brennerei
destilliert
und
somit
gelangt
Alkohol
und
Aroma in das Destillat
Heraus
kommt
ein
hochprozentiger
Geist,
der
ebenfalls
wie
der
Brand
durch
Zugabe
von
Wasser
auf
die
gewünschte
Trinkstärke
herabgesetzt
wird.
Diese
liegt in der Regel bei um die
40 % Vol.
Trinkkultur
In
einem
Schwung
herunterkippen,
eisgekühlt
in
einem
„Stamperl“
–
der
Gedanke,
dass
die
sorgfältig
erzeugten
Destillate
so
beim
Kunden
enden,
ist
für
jeden Brenner ein Graus!
Also:
Grundsätzlich
werden
Obstbrände
bei
Zimmertemperatur
serviert
–
nur
so
können
sie
ihr
volles
Aroma
entfalten.
Lassen
Sie
sich
Zeit
und
verkosten
Sie
mit
allen
Sinnen!
Betrachten
Sie
das
Destillat
im
Glas
–
es
muss
klar
sein.
Schwanken
Sie
das
Glas,
damit
sich
die
Duftmoleküle
freisetzen.
Dann
nehmen
Sie
den
ersten,
kleinen
Schluck
und
lassen
ihn
im
Mund
kreisen.
Das
Destillat
sollte
im
Abgang
weder
brennen
noch
kratzen.
Genießen
Sie
Ihren
Brand
in
kleinen
Schlucken.
Bewahren
Sie
sowohl
angebrochene
wie
auch
ungeöffnete
Flaschen
stets
stehend und möglichst dunkel auf.
Prost !